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Am 1. September 1939, vor 85 Jahren, begann der 2. Weltkrieg mit dem Überfall Deutschlands auf Polen. Es folgten fast sechs Jahre voller kurzlebiger Siegesmeldungen und unwiderruflicher Todesnachrichten, voll von nationalem Getöse und verzweifelter Flüche. Die Opferzahlen am Ende erzählen nur wenig vom unendlichen Leid in den Vernichtungslagern, den niedergebrannten Dörfern und den Flüchtlingsströmen.
An vielen Stellen wird in unserem Land an das Unheil erinnert, das dieser Krieg für Millionen von Menschen mit sich brachte. Und auch an die Schuld, die von unserem Land damals ausging und die halbe Welt in einen Strudel der Gewalt riss. Auch in vielen Kirchen wird an die Not und die Opfer des gnadenlosen Krieges damals erinnert und um Frieden für heute gebetet. In der Erinnerung sind wir uns wohl einig: Nie wieder Krieg! Verrückt aber, wie unterschiedlich wir vor diesem Hintergrund des Nie wieder Krieg! die aktuellen Kriegsereignisse und die politischen Reaktionen darauf bewerten. Während die einen ihren Schwerter-zu-Pflugscharen-Aufnäher aus der DDR wieder hervorholen, legen ihn andere, die ihn früher stolz und mutig getragen haben, bewusst in die Schublade. Können ihn nicht einfach unkommentiert tragen, angesichts von offener Aggression und rücksichtsloser Kriegführung. Ein Widerspruch, den wir offenbar gerade nicht auflösen können – die heftigen Debatten um Waffenlieferungen, Verhandlungslösungen und die neue „Kriegstüchtigkeit“ zeigen es deutlich. Vermutlich verdecken die heftigen Auseinandersetzungen nur unser aller Hilflosigkeit, was jetzt für den Frieden zu tun wäre, was wir selbst überhaupt tun können.
In der Bibel werden Frieden und Gerechtigkeit immer zusammengedacht: Das eine trägt und stützt das andere, und keins kann ohne da andere von Dauer sein. Und beides zusammen wird immer größer gedacht – über den eigenen kleinen Zusammenhang von Familie, Sippe, Land, Nation hinaus. Und einen zweiten Impuls finde ich in der Bibel, er betrifft unsere Sprache. Mit heutigen Worten möchte ich ihn verbale Abrüstung nennen: Unsere Worte sollen nicht auf Demütigung, Verletzung, Kränkung, Vernichtung anderer zielen (dann wären sie nichts anderes als Waffen). Sondern sie sollen heil machen, Gutes im Sinn führen, in die Mitte holen statt ins Abseits zu stellen. Am 1. September wählen wir in diesem Jahr auch unseren Sächsischen Landtag neu. Wir sollten bei unserer Wahlentscheidung diese beiden biblischen Impulse im Blick behalten: Frieden wächst dort, wo er von Gerechtigkeit begleitet wird, und zwar über nationale Interessen hinaus, weltweit. Und Frieden hat dort Bestand, wo wir als Menschen (gilt auch für Parteien, Politiker, Wahlkämpfe!) verbal abrüsten, statt uns mit aggressiver Schärfe und mit verletzenden Parolen zu profilieren. So können wir als Christen sehr bewusst mitwirken an diesem Nie wieder Krieg!
Es grüßt Sie herzlich Ihr Pfr. Thomas Markert
»Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine«
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