Ist sie bekannt – die Geschichte, wie Jesus 5000 Menschen satt macht? An sich kein Problem, wenn man genug Geld oder Zutaten hat, aber das war so nicht der Fall: Jesus und seine Jünger hatten fünf Brote und zwei Fische (die Angabe variiert in den Evangelien). Eine deutschlandweite Aktion der evangelischen Kirche nahm sich diese biblische Geschichte als Motto für „5000 Brote“. Ziel war es, bis zum 1. Advent in verschiedenen Gemeinden Konfis Brot backen zu lassen. Dieses sollte nach Gottesdiensten oder anderen Veranstaltungen gegen eine Spende für „Brot für die Welt“ verkauft werden. Der Erlös wird für Projekte mit Kindern und Jugendlichen in Kolumbien, Ghana und Bangladesch zur Verfügung gestellt.
Und wir waren dabei! Unter den Konfirmandinnen und Konfirmanden der 7. Klasse musste ausgelost werden, wer mit in die Backstube kommen darf. Am Freitagnachmittag ging es los – und pünktlich um 16.00 Uhr standen wir beim Paul-Bäcker in Herrnhut auf der Matte: Richard Engler, Eric Schönfelder, Paul Urban und ich. Eifrig stürzten wir uns auf Schüsseln und Mehlsäcke, aus denen wir uns mit einer Schaufel „bedienen“ konnten. Herr Paul unterstützte uns natürlich tatkräftig, damit aus Mehl, Wasser, Gewürzen, Sauerteig und Hefe auch wirklich Brote herauskämen. Ich bewunderte ihn, denn ist das nicht eigentlich Schlafenszeit für einen Bäcker? Aber Herr Paul ertrug uns mit Geduld – und als wir klebrige Hände hatten, fiel ihm ein, dass er uns doch fotografieren müsste…. Anderthalb Stunden später lagen 50 kleine Brote auf den großen Blechen. Herr Paul wollte sie – zusammen mit den anderen Broten – in der Nacht abbacken. Und das klappte auch prima, denn am nächsten Tag holten Paul und ich gemeinsam unsere Brote ab. Es duftete lecker im Pfarrhaus – bis zum Sonntag, denn da fanden die Spendenverkäufe in Bernstadt, Schönau und Sohland statt. Das übernahmen zum großen Teil wieder die Konfis. Und es klappte prima: 200 € wurden eingenommen und können von unserer Gruppe an Brot für die Welt überwiesen werden, denn dem Paul-Bäcker müssen wir nichts bezahlen. Er hat uns alles spendiert – Danke! Auch im Namen der Kinder in Bangladesch oder Ghana oder Kolumbien. (Dorothee Markert)
PS: Ganz ehrlich: Es hat total Spaß gemacht, in der Backstube zu stehen, das könnte ruhig wieder mal sein. Das Backen machte Lust auf „mehr“, aber so bald wird es nicht werden, denn Bäcker brauchen ihre Ruhezeiten, sie stehen ja sonst immer vor dem Aufstehen auf – für uns alle.